Samstag, 20. September 2014

Ich will hingehen ...

Vor 10 Tagen ersetzten beim Austausch die Elders James und Sprunt die Elders Walker und Brant. Hinzu kamen anstatt der Sisters Eden und Miller, die uns schon beim vorhergehenden  Austausch verlassen hatten, die Elders Kitchen und Standring.
Elder Sprunt (l) u. Elder Ellis (r)
Zuerst sprach ich mit Elder Sprunt, der eben diese Schriftstelle zu seinem Leitgedanken gemacht hat, die wir in der Überschrift angedeutet finden (1. Nephi 3:7;https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Er ist ältester von sechs Brüdern und kommt aus South Jordan, Utah, USA. Sein Vater, ein Immobilienmakler, war hier auch schon Missionar. Seine Mutter bewundert er als Engel mit der Begabung, in einem reinen Männerhaushalt Mutter zu sein. Einen Teil des Geldes für seine Mission verdiente er sich bei seinem Bischof, der selbständiger Elektriker ist, doch zuvor hatte er überhaupt nicht den Wunsch, eine Mission zu erfüllen. Der gute Kontakt zu seinen Eltern ließ ihn aber auf ihren Rat hören, in den Schriften zu lesen und um geistige Antworten zu beten. Diese stellten sich aber erst dann ein, als er merkte, dass man selbst einen brennenden Wunsch nach solchen Antworten entwickeln muss, um wirklich zu dem Entschluss inspiriert zu werden, der auch Nephi dazu brachte, hinzugehen und das zu tun, was der Herr geboten hat. Elder Sprant freut sich, dass er nach Dortmund kommen durfte, denn sein Herz schlägt für den Fußball, den er später selbst auch professionell kicken möchte.
Elders James (l) und Miller (r)
Elder James, mit Elder Miller neuer Zonenleiter, stammt aus Logan, Utah, USA. Er hat drei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Seine Oma väterlicherseits ist eine geborene Kiesel und stammt aus der Tübinger Gegend. Seine Mutter hat strenggläubig katholische Vorfahren aus Schweden, was ziemlich ungewöhnlich ist, aber dazu führte, dass Elder James sich schon früh für Religion interessierte und in seiner Heimatstadt mehrere andere Konfessionen kennenlernte. Ihm wurde dabei bewusst, welch ein Schatz das Buch Mormon beinhaltet, indem es ihn zum Evangelium der Urkirche zurückführte und ihn mit Nephi, der das Erbe Lehis übernahm, sagen lässt: "Denn meine Seele erfreut sich an den Schriften, und mein Herz sinnt über sie nach" (2. Nephi 4:15; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/4?lang=deu).
Für Elder James ist Dortmund schon die 5. Station seiner Mission. Wenn er nach Hause zurückkehrt, wird er weiter Wirtschaftwissenschaft studieren, um sein späteres Berufsziel Banker zu erreichen.
Elder Kitchen (l) u. Elder Standring (r)
Ein ganz neues Missionarspaar, die nun die Wohnung der Sisters übernommen haben, bilden die Elders Kitchen und Standring. Elder Kitchen stammt aus Provo, Utah, USA und ist der dritte in einer vierköpfigen, männlich und weiblich gleich besetzten Geschwisterreihe. Er spricht bewundernd von seiner glaubensstarken Mutter, die in schwieriger Zeit die Familie wirtschaftlich versorgen musste und dabei ganz dem Herrn vertraute, indem sie den Zehnten zahlte. Er spricht aber auch von seiner guten Freundin, die in ihm das Zeugnis von der Wahrheit des Buches Mormon aufbaute und ihn damit gleichzeitig zur Mission motivierte, indem sie ihn nicht nur aufforderte, es zu lesen und darüber zu beten, sondern ihn drei Monate lang täglich anrief, um zu sehen, ob er auch sein ihr gegebenes Versprechen einhielt, darin zu lesen. Das ist wahrhaft pionierhaftes Verhalten zweier Frauen, deren Vorfahren einmal aus Glaubensgründen bereit waren, mit dem Handkarren die zivilisierte Welt hinter sich zu lassen und unter unsäglichen Entbehrungen in das unwirtliche Salzseetal zu ziehen. Eine außergewöhnliche Schriftstelle zeugt von seiner Lebensreife und wird ihn nicht nur durch seine Mission, sondern auch weiter durch sein Leben leiten: "Siehe, die Schriften liegen vor euch; wenn ihr sie verdreht, so wird dies zu eurer eigenen Vernichtung sein" (Alma 13:20; https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/13?lang=deu). Nach seiner Mission will Elder Kitchen Medizin studieren und wie sein Großvater Zahnarzt werden.
Zuletzt interviewte ich Elder Standring, dem man unschwer seine mexikanischen Wurzeln ansieht.
Er stammt aus Crescent City, Californien, USA und ist der fünfte in einer siebenköpfigen Geschwisterreihe. Seine vier älteren Brüder waren alle schon auf Mission. Sie dienten in Texas, Potugal, Montana und Guatemala. So war es für ihn selbstverständlich, auch auf Mission zu gehen, aber dass er gerade nach Deutschland kommen sollte, ist doch mit einer wunderbaren Begebenheit verbunden. Er hatte davon geträumt. Sein Vater sagte ihm aber, dass er nicht an die Erfüllung solcher Träume glauben könne, weil ein früherer Mitarbeiter auf Mission ihm von einem ähnlichen Traum erzählt hätte und er ihm auch nicht glauben wollte. Elder Standring blieb aber bei seiner im Traum entstandenen Überzeugung und belegte sofort einen Deutschkurs. Dann kam die Missionsberufung nach Deutschland und Vater war nun auch von der Ehrlichkeit seines früherer Mitarbeiters überzeugt. So speist sich für ihn die Mission aus der Glaubensgewissheit,  die Herzen von Menschen mit der Macht des Heiligen Geistes zu erreichen (2. Nephi 33:1; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/33?lang=deu). Elder Standring will nach seiner Mission Physik studieren und als Materialprüfer arbeiten.
 Nach diesen Interviews ist mir klar, dass wir wie zuvor Elders haben, die aus voller Überzeugung an viele Türen klopfen werden, weil sie tasächlich "hingehen und das tun, was der Herr (ihnen) geboten hat" (https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Mögen wir entsprechende Werkzeuge in den Händen Gottes sein, um mitzuwirken, ihnen die Türen zu öffnen und dadurch selbst in unserem Zeugnis zu wachsen.

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