Sonntag, 28. September 2014

Ewige Familie

Heute gestalteten die Kinder der Gemeinde, die Primarvereinigung, das Programm in der Abendmahlversammlung. An ihrem Anfang stand die Kindersegnung von Tim Villwock, zu der zusätzlich viele Gäste der Familie in die Gemeinde gekommen waren.
Kollage der Kinder zum Thema der Darbietung
Die Darbietung sollte mit Liedern, Lesungen und Sprechgesang sowie im Rollenspiel darstellen, was die Kinder in ihren einzelnen Klassen während des Jahres unter dem Motto: "Der Vater im Himmel hat einen Weg bereitet, wie ich in seine Gegenwart zurückkehren kann" gelernt haben. Neben der Erkenntnis vom Erlösungsplan, in dessen Mittelpunkt das Sühnopfer Christi steht, sehen wir die Familie als wesentliche Hilfe auf diesem Weg. Die Kinder lernten und trugen Antworten vor auf die Fragen: Woher wir kommen, warum wir auf der Erde sind und wohin wir einmal gehen.
Woher kommen wir? ... aus dem Vorherdasein, in dem wir als Geistkinder unserer himmlischen Eltern lebten. Wir nahmen dort am Rat im Himmel teil, erfuhren von Entwicklungsplänen und entschieden uns frei für den Weg Christi, der uns mit dem Ziel auf die Erde bringen sollte, geläutert wieder in die Gegenwart Gottes zurückzukehren.
Warum sind wir auf der Erde? ... um als Geistkinder Körper zu erhalten, in denen wir zum Beispiel lernen können, mit den Augen zu sehen, den Ohren zu hören, dem Mund zu schmecken, den Beinen zu laufen, den Händen zu helfen, den Knien zu beten, dem Herzen zu lieben und dem Kopf zu denken. Dabei sind die Eltern uns wichtige Vorbilder und wir Kinder sind gut beraten, folgsam zu sein. All das Lernen würde aber nicht ausreichen, wenn wir nicht die Kirche mit ihrem Priestertum hätten, das zu uns stärkenden heiligen Handlungenm wie der Kindersegnung, bevollmächtigt ist.
Wohin gehen wir? ... zurück in unsere himmlische Heimat, wo wir als glückliche Familien ewiges Leben ererben können. Das ist den Trägern des Priestertums, die den Menschen dienen sollen, verheißen: "Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein" (Matthäus 18:18; http://www.bibleserver.com/text/LUT/Matth%C3%A4us18).Zu solchen Heiligen Handlungen zählen vor allen die Tempelverordnungen, die ganz auf den Bestand ewiger Familien zielen und Familienforschung voraussetzen.
Das Glück in den Familien stellt sich aber nicht automatisch ein. Von dem Sprechchor, den alle Kinder bildeten, hörten wir: "Meine Familie wird gesegnet, wenn wir das Evangelium leben."
Ein Junge las den 13. Glaubensartikel vor, der uns sagen soll, was es heißt, das Evangelium zu leben (https://www.lds.org/scriptures/pgp/a-of-f/1?lang=deu). Auch der an jedem Montag empfohlene Heimabend, das gemeinsame Gebet und Schriftstudium sowie Besuch der Kirche am Sonntag tragen dazu bei. Aus der Proklamation zur Familie hörten wir von einem Mädchen: "Erfolgreiche ... Familien gründen und sichern ihren Besdtand auf den Prinzipien Glaube, Gebet, Umkehr, Vergebungsbereitschaft, gegenseitige Achtung, Liebe, Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung" (https://www.lds.org/topics/family-proclamation?lang=deu). Im Rollengespräch einer Klasse hörten wir dann von einer kürzlich durchgeführten Aktivität für die Kinder und ihre ganzen Familien. Für jedes Prinzip, das in der Proklamation genannt wird, gab es eine Lernstation. Beim Glauben konnte man Samenkörner in Blumentopferde legen, beim Beten Erfahrung mit einem Dosentelefon machen, beim Üben von Umkehr auf einem Brett balancieren, beim Vergeben Seifenblasen platzen lassen, bei gegenseitiger Achtung Anstandsregeln auf die Wandtafel schreiben, bei Liebe etwas malen, was einem sehr gut gefällt, beim Mitgefühl Fühlboxen, um Gegenstände zu ertasten, auch glitschige Spaghetti, bei Arbeit die Bastelanleitung für eine Drehscheibe zur Aufgabenverteilung sowie bei der Freizeit mit einem Bilderrahmen etwas Schönes hervorheben.
Zum Schluss sang die Gemeinde gemeinsam mit den Kindern aus dem Gesangbuch: "Meine Familie liebe ich, sie bedeutet viel für mich; ich will in alle Ewigkeit mit ihr zusammensein ..."
Die PV-Kinder bei ihrer Darbietung

Missionarisch erlebten wir ein Wunder. Eine junge Frau, die mit ihrer Mutter zum ersten Mal die Gemeinde besuchte, kam am Abend mit dem Wunsch wieder, im Chor mitzusingen, der für die Pfahlkonferenz üben wollte. Wir sind unseren Kindern, ihren Lehrer(inne)n und der PV-Leitung für das anrührende Geschenk dankbar, das sie uns mit ihrer Darbietung machten.








Samstag, 20. September 2014

Ich will hingehen ...

Vor 10 Tagen ersetzten beim Austausch die Elders James und Sprunt die Elders Walker und Brant. Hinzu kamen anstatt der Sisters Eden und Miller, die uns schon beim vorhergehenden  Austausch verlassen hatten, die Elders Kitchen und Standring.
Elder Sprunt (l) u. Elder Ellis (r)
Zuerst sprach ich mit Elder Sprunt, der eben diese Schriftstelle zu seinem Leitgedanken gemacht hat, die wir in der Überschrift angedeutet finden (1. Nephi 3:7;https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Er ist ältester von sechs Brüdern und kommt aus South Jordan, Utah, USA. Sein Vater, ein Immobilienmakler, war hier auch schon Missionar. Seine Mutter bewundert er als Engel mit der Begabung, in einem reinen Männerhaushalt Mutter zu sein. Einen Teil des Geldes für seine Mission verdiente er sich bei seinem Bischof, der selbständiger Elektriker ist, doch zuvor hatte er überhaupt nicht den Wunsch, eine Mission zu erfüllen. Der gute Kontakt zu seinen Eltern ließ ihn aber auf ihren Rat hören, in den Schriften zu lesen und um geistige Antworten zu beten. Diese stellten sich aber erst dann ein, als er merkte, dass man selbst einen brennenden Wunsch nach solchen Antworten entwickeln muss, um wirklich zu dem Entschluss inspiriert zu werden, der auch Nephi dazu brachte, hinzugehen und das zu tun, was der Herr geboten hat. Elder Sprant freut sich, dass er nach Dortmund kommen durfte, denn sein Herz schlägt für den Fußball, den er später selbst auch professionell kicken möchte.
Elders James (l) und Miller (r)
Elder James, mit Elder Miller neuer Zonenleiter, stammt aus Logan, Utah, USA. Er hat drei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Seine Oma väterlicherseits ist eine geborene Kiesel und stammt aus der Tübinger Gegend. Seine Mutter hat strenggläubig katholische Vorfahren aus Schweden, was ziemlich ungewöhnlich ist, aber dazu führte, dass Elder James sich schon früh für Religion interessierte und in seiner Heimatstadt mehrere andere Konfessionen kennenlernte. Ihm wurde dabei bewusst, welch ein Schatz das Buch Mormon beinhaltet, indem es ihn zum Evangelium der Urkirche zurückführte und ihn mit Nephi, der das Erbe Lehis übernahm, sagen lässt: "Denn meine Seele erfreut sich an den Schriften, und mein Herz sinnt über sie nach" (2. Nephi 4:15; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/4?lang=deu).
Für Elder James ist Dortmund schon die 5. Station seiner Mission. Wenn er nach Hause zurückkehrt, wird er weiter Wirtschaftwissenschaft studieren, um sein späteres Berufsziel Banker zu erreichen.
Elder Kitchen (l) u. Elder Standring (r)
Ein ganz neues Missionarspaar, die nun die Wohnung der Sisters übernommen haben, bilden die Elders Kitchen und Standring. Elder Kitchen stammt aus Provo, Utah, USA und ist der dritte in einer vierköpfigen, männlich und weiblich gleich besetzten Geschwisterreihe. Er spricht bewundernd von seiner glaubensstarken Mutter, die in schwieriger Zeit die Familie wirtschaftlich versorgen musste und dabei ganz dem Herrn vertraute, indem sie den Zehnten zahlte. Er spricht aber auch von seiner guten Freundin, die in ihm das Zeugnis von der Wahrheit des Buches Mormon aufbaute und ihn damit gleichzeitig zur Mission motivierte, indem sie ihn nicht nur aufforderte, es zu lesen und darüber zu beten, sondern ihn drei Monate lang täglich anrief, um zu sehen, ob er auch sein ihr gegebenes Versprechen einhielt, darin zu lesen. Das ist wahrhaft pionierhaftes Verhalten zweier Frauen, deren Vorfahren einmal aus Glaubensgründen bereit waren, mit dem Handkarren die zivilisierte Welt hinter sich zu lassen und unter unsäglichen Entbehrungen in das unwirtliche Salzseetal zu ziehen. Eine außergewöhnliche Schriftstelle zeugt von seiner Lebensreife und wird ihn nicht nur durch seine Mission, sondern auch weiter durch sein Leben leiten: "Siehe, die Schriften liegen vor euch; wenn ihr sie verdreht, so wird dies zu eurer eigenen Vernichtung sein" (Alma 13:20; https://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/13?lang=deu). Nach seiner Mission will Elder Kitchen Medizin studieren und wie sein Großvater Zahnarzt werden.
Zuletzt interviewte ich Elder Standring, dem man unschwer seine mexikanischen Wurzeln ansieht.
Er stammt aus Crescent City, Californien, USA und ist der fünfte in einer siebenköpfigen Geschwisterreihe. Seine vier älteren Brüder waren alle schon auf Mission. Sie dienten in Texas, Potugal, Montana und Guatemala. So war es für ihn selbstverständlich, auch auf Mission zu gehen, aber dass er gerade nach Deutschland kommen sollte, ist doch mit einer wunderbaren Begebenheit verbunden. Er hatte davon geträumt. Sein Vater sagte ihm aber, dass er nicht an die Erfüllung solcher Träume glauben könne, weil ein früherer Mitarbeiter auf Mission ihm von einem ähnlichen Traum erzählt hätte und er ihm auch nicht glauben wollte. Elder Standring blieb aber bei seiner im Traum entstandenen Überzeugung und belegte sofort einen Deutschkurs. Dann kam die Missionsberufung nach Deutschland und Vater war nun auch von der Ehrlichkeit seines früherer Mitarbeiters überzeugt. So speist sich für ihn die Mission aus der Glaubensgewissheit,  die Herzen von Menschen mit der Macht des Heiligen Geistes zu erreichen (2. Nephi 33:1; https://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/33?lang=deu). Elder Standring will nach seiner Mission Physik studieren und als Materialprüfer arbeiten.
 Nach diesen Interviews ist mir klar, dass wir wie zuvor Elders haben, die aus voller Überzeugung an viele Türen klopfen werden, weil sie tasächlich "hingehen und das tun, was der Herr (ihnen) geboten hat" (https://www.lds.org/scriptures/bofm/1-ne/3?lang=deu). Mögen wir entsprechende Werkzeuge in den Händen Gottes sein, um mitzuwirken, ihnen die Türen zu öffnen und dadurch selbst in unserem Zeugnis zu wachsen.

Montag, 15. September 2014

Verkündet mein Evangelium



Unter dem Motto des Missionsleitfadens fand am 6. September auf Pfahlebene ein Workshop statt, der zwar weniger Besucher als angenommen anlockte, aber die Erwartungen der Teilnehmer/-innen voll erfüllte. Die Besucher konnten sich zwei von sechs einstündige Gruppenaktivitäten wählen oder auch mit zu Besuchen von Mitgliedern fahren. Ich konnte selbst nicht teilnehmen, habe aber nur Gutes davon gehört.
1. Auf (schwierige ) Fragen antworten, war das Thema des ersten Workshops. Er stand unter der  Leitung von Mateusz Turek und zwei Missionaren. Das Leitthema war eine Schriftstelle, die zeigt, mit welchem Geist wir Menschen begegnen wollen: 
„Trachte nicht danach, mein Wort zu verkünden, sondern trachte zuerst danach, mein Wort zu erlangen, und dann wird deine Zunge gelöst werden; dann, wenn du wünschst, wirst du meinen Geist und mein Wort haben, ja, die Macht Gottes, um Menschen zu überzeugen.“ (Lehre und Bündnisse 11:21; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/11?lang=deu) Es ist nicht ein Geist des Besserwissens, sonder der des Zuhörens, des selbst Lernens.
2. Ängste überwinden hieß das Thema des zweiten Workshops und stand unter der Leitung von Astrid Marquard sowie von zwei Missionarinnen aus Essen. Er sollte bewusst machen, dass die Begegnung mit fremden Menschen immer auch Unsicherheit bewirkt. Sie kann Ängste auslösen. Wie aber überwindet man sie? Mit Glauben und Zuversichert, die sich aus demütigen Gebet und daraus gewonnenen Erfahrungen entwickeln. "Habe keine Angst; denn der Herr, dein Gott ist mit Dir bei allem, was du unternimmst." (Josua 1:9) Apostel Ballard empfahl dazu in einer Konferenzansprache, immer dem Herrn und seinen Verheißungen zu vertrauen. (https://www.lds.org/liahona/2013/11/saturday-afternoon-session/put-your-trust-in-the-lord?lang=deu)
3. Im Blickpunkt des dritten Workshops stand die Familie gewissermaßen als Trainingszentrum für zukünftige Missionare. Er wurde von Judith und Heiko Ziegner geleitet, die selbst einmal auf Mission waren und deren Kinder jetzt auf Mission sind. Sie richteten sich in ihrem Gespräch nach der Ausssage von Harold B. Lee, dass wir unsere wichtigste Arbeit im Werke des Herrn zu Hause leisten. Dabei galt es Erfahrungen auszutauschen, die man im Familienleben mit dem Evangelium gemacht hat. Hilft es uns dabei, eine innere Beziehung zueinander aufzubauen, geistige Stärke zu entwickeln und mit aufkommenden Schwierigkeiten fertig zu werden? Wenn Kinder gute Erfahrungen in der Familie mit den Grundsätzen des Evangeliums machen, dann stärkt sie das in ihrem Wunsch, einmal auf Mission zu gehen.
4. In diesem Workshop berichteten zurückgekehrte Missionare, wie sie sich ihren Missionsgeist bewahrt haben. Ihn leiteten die Geschwister Bonnie Tewes und Uli Dietrich. Der stets begeisterungsfähige Apostel Perry hat dazu gesagt, dass zurückgekehrte Missionare zwar kein Namensschild mehr tragen, das sie als Missionare ausweist, aber doch können sie weiter "mit ... Entschlossenheit ... darangehen, das Licht des Evangeliums einer Welt zu bringen, die darum ringt, ihren Weg zu finden." Bonnie Tewes, geborene Dietrich mit der wir über unsere Schwiegertochter Verena, geborene Tewes, verwandschaftlich verbunden sind, gibt mir durch ihr stets fröhliches Auftreten ein gutes Beispiel.
5. Auch dieser Workshop stand unter dem besonderen Missionsgeist, in dem Jugendliche von ihrer gerade in den Sommerferien durchgeführten Kurzzeitmission berichteten.Der Presse in Münster war eine solche Missionarin aufgefallen, die sich gemeinsam mit den dortigen Vollzeitmissionarinnen eifrig an den Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Unwetter beteiligte. Mitglieder aus Münster schrieben mir: "Wir haben Jahre lang versucht, Artikel, Bekanntmachung, usw. in die Westfälischen Nachrichten zu bringen - ohne Erfolg - , aber nun, eine Katastrophe hat es geschafft!" Was stand in der Zeitung? "Die drei jungen Frauen stellen sich als „Missionarinnen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ vor ... „Sister Teeples“ ist für die mormonische Gruppierung aus Colorado nach Münster gekommen, „Sister Heywood“ aus Texas. „Sister Nabrotzky“ aus Bochum hat es nicht ganz so weit. Jetzt leistet das Trio echte Basisarbeit im durchweichten Kellermüll. Die Leute in Berg Fidel freuen sich. „Danke, dass Sie endlich da sind“, sagt eine Frau".
6. Dieser letzte Workshop zum Thema "Gemäß dem leben, was man weiß" unter der Leitung von Tobias Rosendahl und zwei weiteren Missionaren zeigte auf, dass wir allein durch unser Leben schon missionarisch wirken. Der Präsident des Apostelkollegiums hat gesagt: „Wenn wahre Lehre verstanden wird, ändern sich die Einstellung und das Verhalten. Wenn man sich mit den Lehren des Evangeliums auseinandersetzt, ändert sich das Verhalten schneller, als wenn man sich mit dem Verhalten auseinandersetzt.“ Ich denke, dass sich hierin auch der besondere Wert des Evangeliums für unsere Lebensführung zeigt. Wenn wir andere Menschen zu uns nach Hause einladen, dann werden sie diese wertvolle Lebensstütze kennen und schätzen lernen. 
Besonders hat es mich gefreut, dass parallel zu den Workshops auch Mitglieder der Gemeinde besucht wurden, die gerade in schwierigen Umständen leben und  deshalb das tröstende Licht des Evangeliums besonders brauchten.
Die Hoffnung ist berechtigt, dass dieses Workshop-Seminar wiederholt wird und sich dann herumgesprochen hat, dass die Teilnahme lohnenswert ist. Dann werde sicher auch ich dabei sein.

 



Sonntag, 7. September 2014

75. Geburtstag

Unsere Großfamilie zu Gast
Den Pfahlnachmittag zum Thema "Verkündet mein Evangelium" habe ich wegen der Vorbereitung des Geburtstagstreffens unserer Familie nicht besuchen können. Vielleicht erhalte ich Hilfe, um darüber in der nächsten Woche berichten zu können.
Mein Geburtstag fiel diesmal auf den Fastsonntag. So konnte ich auf der Fast- und Zeugnisversammlung ganz persönlich Zeugnis davon geben, was das Evangelium für mich und unsere Familie bedeutet. Es ist geradezu ein Wunder, dass ich noch leben darf, denn Vater und Großvater Nabrotzky sind nicht einmal 60 Jahre alt geworden und meine sechs Geschwister sind auch schon alle verstorben. So empfinde ich die letzten 15 Jahre schon als großes Geschenk und freue mich, noch die Entwicklung meiner Enkelkinder erleben zu dürfen. Als ehemaliger Berufsschullehrer weiß ich, wie schwer es der Jugend fällt, in der heutigen Welt Orientierung zu finden. Durch das Wort der Weisheit, einen Glaubensgrundsatz (L.&.B. 89; https://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/89?lang=deu), sind meine Kinder und Enkelkinder bisher von Alkohol, Drogen und Nikotin verschont geblieben und das Gesetz der Reinheit (Matth. 5:8 und 13. Glaubensartikel; http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us5 und https://www.lds.org/scriptures/pgp/a-of-f/1?lang=deu) bot und bietet zusätzlichen Schutz vor ausschweifender Lebensführung. Unsere Kinder haben zu gegebener Zeit verlässliche und liebenswerte Ehepartner gefunden und so gesunde Familien aufbauen können, die den Enkelkindern die notwendige Geborgenheit bieten, um sich optimal körperlich, geistig und religiös entwickeln zu können. Welchen Wert dieser äußere Schutz bietet, zeigt sich im Vergleich meiner eigenen schulischen Leistungen in der Nachkriegszeit mit den jetzigen meiner Enkelkinder. Es ist für mich eine große Freude, Zeugnisse zu lesen, in denen nicht nur gute intelektuelle, sondern vielfach auch  bemerkenswert hohe soziale Kompetenz der Kinder bestätigt wird. Habe ich selbst noch getreu altväterlicher Unsitte meinem ältesten Sohn den Hintern versohlt, so habe ich spätestens von meinem zweiten Sohn gelernt, dass solches Verhalten inaxeptabel ist, wenn man als Christ weiß, dass Menschenwürde alle Kinder Gottes  prägt, die einen gewaltfreien Umgang miteinander einfordert. Dieses Wissen hat zum Beispiel unsere Tochter dazu ermutigt, sich unerschrocken für ihre Mitschüler einzusetzen, wenn sie willkürliches Verhalten bei Lehrern bemerkte.
Freude bereiten mir die zusätzlich geschenkten Lebensjahre auch, weil ich so weiter lernen und arbeiten darf. War mir z. B. die wirkliche Bedeutung der ersten Vision von Joseph Smith, in der er Gott Vater und seinen Sohn Jesus Christus in einer Lichtsäule sah, zu meiner Bekehrungszeit noch gar nicht klar, so weiß ich heute, dass er mit Sicherheit die Wahrheit berichtete, wenn er erzählte, dass Gott auf seinen geliebten Sohn hinwies, um dem Knaben die gestellte Frage zu beantworten, welcher der Konfessionen in seiner Familie er sich anschließen sollte (Joseph Smith - Lebensgeschichte 1:17-19; https://www.lds.org/scriptures/pgp/js-h/1?lang=deu). Alle Erkenntnisse, die sich mit der Erfahrung des Lebens einstellen, verfeinern nur das Bild, zerstören es aber nicht wieder oder stellen es gar in  Frage.
Besondere Freude bereitet mir die Gartenarbeit, auch wenn die Kräfte abnehmen und ich den Wildwuchs nur noch mit Mühe stoppen kann. So freue ich mich, wie gerade zu meinem Geburtstag eine Rose ihre Blüte in voller Pracht öffnet und mich die Schönheit der Schöpfung bewundern lässt. Letztlich sind es aber die menschlichen Bindungen, die ich weiter pflegen kann. So freute ich mich besonders über das Gelingen der Roland-Werkstatt, zu der am letzten Freitag neben 6 Vereinsmitgliedern 21 familienkundlich interessierte Besucher in das Zentrum für Familiengeschichte in unser Gemeindehaus kamen und worüber heute die Zeitung ausführlich berichtet.Wie wünsche ich mir, noch weiter so lernen und arbeiten zu dürfen! Ich danke den vielen Gratulanten, die mich persönlich, per E-Mail und Fb erreicht haben. Möge der Vater im Himmel mir weiter die Kraft geben, helfend und ausgleichend zu wirken. Das bete ich im Namen Jesu Christi. Amen.