Montag, 28. Oktober 2013

Bedrängnisse zum Gewinn weihen

Sisters Madsen (li), Kearl (re)
Seit dem letzten Missionarwechsel ist, wie ich schon berichtete, Sister Kearls neue Mitarbeiterin Sister Madsen geworden. Sie kommt aus Highland City, Utah, USA, obwohl sie eigentlich aus Spokane, Washington stammt, wo ihr Vater als Allgemeinmediziner noch heute wohnt und arbeitet. In Highland lebte sie mit ihrer Mutter und drei Geschwistern bis zu ihrem Abitur, das sie vor drei Jahren erwarb, um dann an der Brigham Young Universität Chemie zu studieren. Ihre Mutter ist Gesangslehrerin und auch ihre Tochter singt gerne und gut. Sister Madsen wurde durch  die Konferenzankündigung über die Senkung des Missionsalters im Oktober 2012 (http://www.lds.org/liahona/2012/11/welcome-to-conference?lang=deu) veranlasst, sich als Anwärterin zu melden, denn sie gewann dabei den Eindruck, dass die Kirche gerade jetzt mehr Missionare braucht, und beide Elternteile unterstützen ihre Bereitschaft. Den Mut zu ihrer Mission hat sie aus einem Leitgedanken gewonnen, der für ihr Leben auch in widriger Zeit bedeutsam geworden ist: "Der Herr, dein Gott, zieht mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht (Deuteronomium 31:6; http://www.bibleserver.com/text/EU/5.Mose31).
Hier finden wir den Anschluss an Gedanken des letzten Beitrags und bestätigen damit den Wert des Evangeliums als Kraftquelle für eine hoffnungsvolle, vorwärtsstrebende Lebensführung. Ich zitiere aus dem letzten Quartalsbuch "Dallin H. Oaks, Was mich das Leben lehrte" von LDS Book, einer Buchgemeinschaft für Mitglieder und Freunde der Kirche: "Durch den Tod meines Vaters wurde ich früh mit Widrigkeiten vertraut. Aber mein Verständnis für Widrigkeiten kam später, als ich die Wichtigkeit des Vertrauens meiner Mutter in die Belehrung von Vater Lehi ... erlebte: Und doch, Jakob, mein Erstgeborener in der Wildnis, kennst Du die Größe Gottes, und er wird deine Bedrängnisse zum Gewinn weihen."(2. Nephi 2:2; http://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/2?lang=deu) Der Buchautor ist Apostel der Kirche. Sein Vater starb an Tb als seine Kinder acht, vier und ein Jahr alt waren und zu einer Zeit, als er sich gerade erfolgreich als HNO-Arzt niedergelassen hatte. So waren dem ältesten Sohn Dallin keine Rosen in die Wiege gelegt. Er musste sich durch strebsame und glaubensstarke Lebensführung jede Stufe seiner beruflichen Karriere, die ihn als Richter an den obersten Gerichtshof in Utah führte, hart erarbeiten. Seine Erkenntnis: "Wichtig ist, wie wir damit (mit Widrigkeiten) umgehen. Drücken uns die Widrigkeiten nieder oder gehen wir im Vertrauen auf die Verheißungen Gottes weiter vorwärts, der uns ... die Führung und Stärke gibt, auszuharren und Fortschritt zu machen."
So ist besser zu verstehen, wie sich die Urkiche in den ersten beiden Jahrhunderten und auch nach ihrer Wiederherstellung in der Pionierzeit entwickelte, aber auch welche Bedeutung sie heute besonders in den wirtschaftlich unterentwickelten Ländern hat. Wir dagegen müssen nach Aussage von Apostel Oaks wissen, dass relativ großer Wohlstand und damit einhergehende Freizeit geistige Stolpersteine sein können.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Barmherzig und treu

Als meine Frau und ich in der letzten Woche nach einem Heimlehrbesuch bei einer uns kritisch begegnenden Familie deprimiert nach Hause kamen, las ich die Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine: "Der Herr, dein Gott ist ein barmherziger Gott. Er lässt dich nicht fallen." (Deutoronomium 4:31; http://www.bibleserver.com/text/EU/5.Mose4) Der dazu ausgewählte Lehrtext verdeutlicht, auf welche Art und Weise Christus seinen Auftrag erfüllte: "Darum musste er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein." (Hebräer 2:17; http://www.bibleserver.com/text/EU/Hebr%C3%A4er2 )
Diese Schriftstellen können uns motivieren, nicht aufzugeben und bedingungslos auf gleicher Augenhöhe den uns zugeteilten Familien nachhaltig zu dienen. Eine unserer menschlichen Schwächen ist es doch, nur unsere Sichtweise zuzulassen und nicht die unseres Gegenübers. Heute erfuhr ich, dass uns kein Misstrauen entgegengebracht werden sollte, sondern dass es der Seelenfrieden war, den wir durch unser apellierendes Auftreten gestört hatten.
Ich denke, dass dies auch ein Grundproblem für unseren misionarischen Auftrag ist. Wenn wir Seelenfrieden nicht zu tief deuten, sondern als Ausdruck dafür, dass wir gerne in Ruhe gelassen werden wollen, dann gilt dieser Wunsch auf beiden Seiten. Uns hindert er, den Auftrag wirklich anzunehmen und ihn auszuführen sowie jene, denen wir begegnen, sich uns gegenüber zu öffnen. Wir können uns nur selbst vom Geist beflügeln lassen, das heißt erlauben, uns aus der Ruhe zu bringen  und darum beten, dass uns Menschen begegnen, die beunruhigt nach Antworten auf ihre Fragen suchen.
F. Enzio Busche und Bischof Roth
Die Bekehrungsgeschichte von F. Enzio Busche, der in jener Zeit nicht nur junger Familienvater sondern auch Mitgesellschafter und Geschäftsführer einer großen Druckerei war, zeigt, wie der Geist wirkt und solch einen Menschen dazu befähigt, bald auch Verantwortung als Gemeindepräsident zu übernehmen und federführend Bauherr eines Gemeindehauses zu sein, in dessen Bauphase viele Wunder geschehen mussten, um es fertig zu stellen, Über seinen Besuch am letzten Sonntag haben wir uns sehr gefreut und in einem Erinnerungsfoto festgehalten.


Elders Schmidt (li) Weidmann (re)
In der letzten Woche wurde Elder Jensen nach Mainz und Sister Lehman nach Mannheim versetzt. Zu uns sind Elder Schmidt als neuer Mitarbeiter von Elder Weidmann und Sister Madsen als neue Mitarbeiterin von Sister Kearl gekommen.  Beide siind neu berufene Missionare.
Heute stelle ich Elder Schmidt vor. Er wurde in Dresden geboren und ist in der Kirche aufgewachsen. Er hat 5 Geschwister. Sein Vater ist von Beruf Klempner und betreut heute als Haustechniker den Freiberg-Tempel. Am gleichen Tag, als sich sein Sohn aus der Gemeinde als Missionar verabschiedete, wurde er als Ratgeber in die Bischofschaft der Gemeinde Dresden berufen. Die Mutter von Elder Schmidt ist gelernte Kindergärtnerin und seit ihrer Heirat Hausfrau. Seine Motivation, einmal auf Mission zu gehen, begleitet ihn wie sein Wunsch auf eine ewige Familie schon seit seiner Kindheit. Elder Schmidt will nach seiner Mission Medizin studieren und Chirurg werden. Sein musikalisches Talent zeigt er als begeisterter Sänger.
In seiner fröhlichen  Lebenseinstellung freut er sich auf die Missionserfahrungen unter dem Motto: "Wie groß wird eure Freude sein, wenn ihr viele Seelen zu mir führt." (L.u.B. 18:16; http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/18?lang=deu)

Sonntag, 13. Oktober 2013

Bereit zur Ernte

In der evangelischen Kirche, in der meine Glaubenswurzeln liegen, ist es Tradition, am ersten Sonntag im Oktober das Erntedankfest zu feiern. Dann wird der Altar mit den Früchten des Feldes geschmückt, die während des Jahres herangereift sind. Nun hören wir von unserer Kirchenleitung, dass wir das Erlösungswerk beschleunigen können, weil das Missionsfeld bereit zur Ernte sei. Der größeren Anzahl von Missionaren stehen auch mehr Menschen gegenüber, die nach religiöser Wahrheit suchen. Ein Instrument, um diese Menschen zu finden, ist die Straßenausstellung.
Missionarsbesuch aus Herne
Wir haben sie am gestrigen Samstag durchgeführt. Es gab dabei mindestens zwei Schwierigkeiten. Zum einen braucht man für eine solche Ausstellung eine Genehmigung. Sie war diesmal besonders schwer zu bekommen, da von der Genehmigungsbehörde zunächst Auflagen gemacht wurden, eine Versicherung abzuschließen und eine erhebliche Gebühr zu bezahlen. Auf meinen Widerspruch hin, dass die Kirche eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sei, die bisher die Genehmigungen gebührenfrei erhalten habe, und sie sich selbst versichere und deshalb Haftpflichtversicherungen für Straßenausstellungen nicht abschließen würde, erhielten wir schließlich die Genehmigung ohne Auflagen.
Schwerpunktthema Wort der Weisheit
Zum anderen war es das kalte, nasse und windige Spätherbstwetter, das zum letzten Wochenende vorausgesagt wurde. Noch am Freitag regnete es den ganzen Tag und es war so kalt , dass wir zu Hause heizen mussten. Am Samstag war der Himmel fast während der ganzen beantragten Ausstellungszeit wunderbar wolkenlos, so dass die Sonne uns wärmte sowie den Platz freundlich beschien und so die Bereitschaft von Passanten stärkte, mit uns zu sprechen. Eine dritte Schwierigkeit war hausgemacht. Die Missionare hatten eine zweite Ausstellung in Münster geplant und vermutet, dass es mit der Genehmigung in Dortmund nicht klappen würde. Auch war es der Samstag, an dem sie vormittags die Versetzungsanrufe vom Missionspräsidenten erwarteten. Zu guter Letzt war noch ein Missionar erkrankt und musste deshalb an zwei Vortagen mit seinem Mitarbeiter in der Wohnung bleiben.
Ausstellungstisch
Die Ausstellung hat uns drei Kontakte gebracht, die zu weiteren Belehrungen führen können, sie hat mehrere Gespräche ermöglicht, um die Aufgaben der Kirche darzustellen und ist von den Passanten, die eigentlich nur zum Einkauf unterwegs waren, wahrgenommen worden. Bereit zur Ernte bedeutet nicht nur, dass zu dieser Zeit mehr Menschen bereit sind, die Botschaft von der Wiederherstellung zu hören, sondern dass auch wir als Mitglieder bereit sind, die Ernte einzubringen. Wenn wir das tun, dann gibt der Herr uns alles dazu, was wir allein nicht bewirken können: gutes Wetter, Gesundheit und Lebensumstände, in denen wir interessierten Menschen begegnen.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Quartalsbericht und Personalie

Von Interesse ist sicher die Fortschreibung des statistischen Berichts zum letzten Quartal: im Juli waren es 623, im August 455  und im September 521 Zugriffe auf den Blog, was aktuell gut hundert Zugriffe pro Woche bedeutet.
Die Spitzenposition unter den 39 bisherigen Beiträgen hält jetzt "Erkenne mein Herz"(134), gefolgt von "Dicht beieinander stehen"(116), "Unsere himmlische Familie"(83), "Aufrichtiges Gebet"(83) und "Auf die Welle aufspringen(82).
Beim Publikum nehmen nach Anzahl der Einträge und Seitenaufrufe die ersten zehn Plätze ein:
Deutschland (2940), USA (736), Russische Föderation (336), Schweiz (61), Schweden (44), Niederlande (35), Kanada (33), Albanien (25), Ukraine (25) und Serbien (24). Die geplante Übersetzung der Artikel bei nachgewiesenem Leserinteresse über die Landesgrenze hinaus ließ sich bisher nicht umsetzen. Leider entwickelte sich bisher aus dem Blog auch noch keine Diskussionsplattform für Mitglieder und Freunden der Kirche.

Nun zu der Personalie:
Wie schon berichtet, ist Sister Teusch versetzt worden.
Sister Kearl(l), Sister Lehman(r)
Neue Mitarbeiterin von Sister Lehman ist Sister Kearl. Sie stammt aus Fort Collins, Colorado, USA. Sie hat noch einen jüngeren Bruder. Ihre Eltern sind beide berufstätig. Der Vater arbeitet in der IT-Branche, die Mutter als Prozessingenieurin in der Unternehmensberatung. Mit 16 Jahren entschied
sie sich, wie ihr Vater einmal auf Mission zu gehen. Sie ist Absolventin eines humanistischen Gymasiums, den in den USA hoch angesehenen Ridgeview Classical Schools und spielt seit ihrem 4. Lebensjahr Geige. Vor ihrer Mission studierte sie schon 2 Jahre Mikrobiologie an der Brigham Young Universität. Sie hat ein besonderes Zeugnis vom Sühnopfer Christi, das allen Menschen die Möglichkeit gibt, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren und ewig zu leben. Wie tief dieses Zeugnis angelegt ist, zeigt ihre Lieblingsschriftstelle, in der Jakob, der Bruder Nephis, Jesaja auslegt (2. Nephi 9:19-24; http://www.lds.org/scriptures/bofm/2-ne/9?lang=deu). Sie hofft nun auf enge Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Gemeinde, damit sie vielen Menschen diese Lebenssinn stiftende Botschaft bringen kann.