Sonntag, 28. April 2013

Nachlese zum Glauben

Die Gemeinde-Mission will auch einen Einblick ins Kirchenleben geben. An jedem vierten Sonntag im Monat befassen sich die Klassen der Erwachsenen mit einer Konferenzansprache. An diesem Sonntag wurde zusätzlich die vierte Versammlung der 183. Frühjahrskonferenz in der Abendmahlversammlung übertragen. Schon die Zahl 183 ist sehr bemerkenswert. Es spricht für große Glaubenstreue, dass die Kirche seit ihrer Gründung im Frühjahr 1830 regelmäßig über sechs Generationen hinweg jährlich eine Frühjahrs- und eine Herbstkonferenz abgehalten hat. Was sie damit insgesamt auszeichnet, soll sich auch im einzelnen Mitglied widerspiegeln.

In der Übertragung rief Apostel Jeffrey R. Holland (http://www.lds.org/church/leader/jeffrey-r-holland?lang=deu; http://www.lds.org/general-conference/2013/04/lord-i-believe?lang=deu) seinen Zuhörern die Heilung des besessenen Jungen aus dem Markusevangelium in Erinnerung, als dessen Vater in seiner Not Jesus antwortete: "Ich glaube; hilf meinem Unglauben!" (Markus 9:24; http://www.bibleserver.com/text/EU/Markus9) Ergänzend dazu zitierte Apostel Holland Alma aus dem Buch Mormon, der in seiner Rede über den Glauben den Armen in ihrer Bedrängnis empfahl: "Wenn ihr nicht mehr könnt, als dass ihr den Wunsch habt zu glauben, dann lasst diesen Wunsch in euch wirken, ja bis ihr ... glaubt." (Alma 32:27; http://www.lds.org/scriptures/bofm/alma/32?lang=deu). Elder J.R. Holland empfiehlt, anfängliche Glaubensbereitschaft als gutes Gefühl zu nähren, ihm treu zu bleiben, wunderbare Geschehen anzuerkennen, bei schmerzlich empfundenen Unvollkommenheiten besonnen zu reagieren und die Scheu vor aufrichtigem Gebet abzulegen. Wir bräuchten uns nicht damit entschuldigen, dass wir "nur" glauben, sondern solche Einstellung sei außerordentlich lobenswert. Im Rückblick auf sein langes Glaubensleben legte er Zeugnis ab vom liebevollen Gott Vater, dessen vollkommenen Sohn Jesus Christus und dem unvollkomenen Menschen, aber doch wahren Propheten Joseph Smith. Aus dem Samenkorn des Glaubens habe sich für ihn nach und nach ein tragfähiger Lebensbaum entwickelt.

Die Ansprache "Euer Glaube soll sich bewähren" von Apostel Neil L. Anderson (http://www.lds.org/church/leader/neil-l-andersen?lang=deu; http://www.lds.org/general-conference/2012/10/trial-of-your-faith?lang=deu) auf der182. Herbstkonferenz war Thema im vorausgehenden Unterricht der Priesterschaft und der Frauenhilfsvereinigung. Er zeigte geprüften Glauben am Beispiel der Familie Mariott auf, die durch einen Unfall ihre Tochter Georgia verlor, als die Eltern eine Mission in Brasilien erfüllten. Jedes menschliche Empfinden von Schmerz und Trauer blieb ihnen nicht fremd, aber ließ sie in ihrem Glauben nicht wanken. Solch eine geläuterte Haltung ließe sich nur erklären, wenn man Glauben als unschätzbar wertvolle Gabe begreift, die einem den Durchblick auf die Wahrheit bewahrt, wie sie Christus in seinem Abschiedsgebet zum Ausdruck bringt: "Das ist das ewige Leben, dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast." (Johannes 17:3, http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes17)
Apostel Anderson empfahl uns in Feuerproben des irdischen Lebens Glauben an Christus zu üben, aufrichtig zu beten, in den Heiligen Schriften zu studieren, Umkehr zu üben, die Gebote zu halten, anderen zu dienen und uns keinesfalls von der Kirche abzuwenden, denn in ihr verkörpere sich der Haushalt Gottes, in dessen sicherem Schutz wir gerade in stürmischen Zeiten bleiben sollten.

Die Nachlese speist sich aus meiner eigenen Lebenserfahrungen. In der Nachkriegszeit gingen wir stoppeln, d.h. wir sammelten auf abgeerntete Feldern zurückgebliebene Früchte. Das waren auf Getreidefeldern Ähren, die beim Binden nicht erfasst wurden, auf Kartoffelfeldern die  -stauden an Furchenanfängen oder -enden, die der Roder nicht erreichte, und auf Rübenfeldern von den Erntewagen herabgefallene Rüben. Zu diesem Stoppeln motivierte uns der Hunger. Wir waren jedem Landmann dankbar, der uns zur Nachlese auf sein Feld ließ, bevor er es für die neue Saat bestellte. Im übertragenen Sinn trifft das auch auf die Konferenzansprachen zu. Wir können und sollen sie sogar nachlesen und unsere eigenen Hunger stillen. Der ist besonders groß in Feuerproben des Glaubens und wir erinnern uns daran, wie wir selbst oder andere damit umgegangen sind. So gebe ich mein Zeugnis, dass Apostel Ballards Glaubensbild von Samenkorn und Lebensbaum wahr ist. Ebenso bestätige ich die Feststellung von Apostel Anderson, wenn er die Glaubensprüfung mit dem Herstellungsprozess von Stahl vergleicht. Wenn wir in den Prüfungen des Lebens unserem Glauben an die Wiederherstellung des Evangeliums treu bleiben, dann nehmen wir an geistiger Kraft zu.



Sonntag, 21. April 2013

Erkenne mein Herz! / Know my heart!

Noch einmal geht es um unser Herz. Es ist, wie ich in dieser Woche gelernt habe, nicht nur das Zentrum unserer Gefühle, sondern auch der Kernbereich unseres Charakters (http://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-lorenzo-snow/chapter-8-search-me-o-god-and-know-my-heart?lang=deu). Es geht also um Herzensbildung, wenn wir unseren Charakter stärken wollen. "Erkenne mein Herz" (Psalm 139, 23; http://www.bibleserver.com/text/EU/Psalm139) ist eine Bitte des Königs David an den himmlischen Vater und diente der Selbstprüfung seiner aufrichtigen Gottesverehrung. Als David dieses Gebet sprach, war er wahrscheinlich noch nicht gefallen, aber der Prophet Jona hätte es auch sprechen können, nachdem er durch das Walerlebnis geläutert wieder bereit war, seinen göttlichen Auftrag zu erfüllen. Wir erkennen durch unser Leben in der Kirche, dass wir durch Glauben und Umkehr allmählich rechtschaffene Charakterzüge entwickeln und durch gutes Tun dem Göttlichen in uns immer mehr Raum geben können.
Lea und Vater Andreas
Auch hier möchte ich an zwei aktuellen Beispielen aus der eigenen Familie zeigen, wie wir zu dem Gebet kommen sollten: "Erkenne mein Herz!"  Als unser Sohn Andreas so alt geworden war, dass er den Berufswunsch äußerte, Kapitän zu werden, sagte sein Opa Dunker, der selbst zur See gefahren war, uns besorgten Eltern: "Um ihn braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Er wird sein Leben meistern." Als die Jugendlichen unseres Pfahles nach Ostern in den Tempel fuhren und Lea, die 16-jährige Tochter von Andreas und Katja, sich nur zögerlich entschließen konnte mitzufahren, waren wir wiederum besorgt und machten ihr Mut teilzunehmen. Nach ihrer Rückkehr trafen wir Mateusz Turek, der als zweiter Ratgeber in der Pfahlpräsidentschaft die Fahrt begleitet hatte, und hörten von ihm, dass wir uns um Lea keine Sorgen machen müsssten. Sie habe die ihr übertragene Aufgabe gut gemeistert. Auf sie könne man sich verlassen."
Andreas wurde am heutigen Sonntag als Bischof der Gemeinde Herne eingesetzt. In bewegenden Worten schilderte er in einer Kurzansprache, dass er geglaubt hätte, für diese göttliche Berufung nicht würdig genug zu sein, aber nach der Bestätigung bereit sei, sich der ihm übertragenen Aufgabe mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft  zu widmen. Damit wollte er nicht nur den Mitgliedern seiner Gemeinde, sondern auch seinem himmlischen Vater sagen: "Erkenne mein Herz!"

Lea hatte nach ihrer Rückkehr begeistert von der schönen Fahrt berichtet. Von ihr erfuhr ich, was sie so aufgebaut hatte. Sie erhielt den Auftrag, während des Aufenthalts einen Workshop zu leiten. Ihr half eine Ansprache von Ann M. Dibbs, der zweiten Ratgeberin in der Leitung der Jungen Damen Organisation der Kirche (http://www.lds.org/liahona/2012/11/i-know-it-i-live-it-i-love-it?lang=deu). Sie hatte von einem 15-jährigen Mädchen berichtet, das sie an der Kasse eines Supermarkts traf und das ein T-Shirt mit dem Aufdruck trug: „Ich bin Mormone. Sie auch?“ Sie sei von dem Selbstvertrauen und der Ausstrahlung des Mädchens beeindruckt gewesen und hätte sich damals gewünscht, dass jedes Mädchen und jedes Mitglied der Kirche so überzeugt und selbstsicher sein könne. Lea hatte nun diese Anregung aufgegriffen und mit der Gruppe eigene Aufschriften entwickelt und auf T-Shirts gedruckt. Ihr eigener Aufdruck: "Ich kenne den Plan des Glücklichseins. Du auch?" Nun sei es noch eine andere Sache, das T-Shirt in der Öffentlichkeit zu tragen, aber da die Gemeinde sich das Ziel von 13 Taufen in diesem Jahr gesetzt hätte, würde sie auch diese Herausforderung annehmen. Auch sie könnte beten: "Erkenne mein Herz!"

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 Know my heart!
 One again I want to write about our heart. As I have learned last week, it is not only the centre of our emotions, but also the centrepiece of our character (http://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-lorenzo-snow/chapter-8-search-me-o-god-and-know-my-heart?lang=eng). So if we want to strengthen our character we have to work on our heart. “Know my heart” (Psalm 139:23; http://www.lds.org/scriptures/ot/ps/139?lang=eng) is a plea of King David to our heavenly father. He wanted to prove his devotion to God. When David spoke this prayer, he was most probably still in a good status, but the same plea could have been made by the prophet Jonah, when he was purified by the experience inside the whale and ready to do Gods will again. Throughout our life in the church we learn that by faith and repentance we can change and build our character and we learn that if we do good things we allow godliness to take up more room in our soul.
Lea and her Dad Andreas
I want to give two examples on how we can be the ones that make that plea “know my heart” from my family. When my son Andreas was old enough to decide on a profession, he wanted to be a captain of the sea. His grandfather, who had been a sailor himself, told us that we didn’t have to worry about him. He would master his life.
When the youth of our stake planned a temple trip after Easter and my granddaughter Lea wasn’t too excited about the trip and only decided to take part very hesitantly, we, as grandparents, were a little worried and tried to encourage her. When she had returned home we met Mateusz Turek, second counsellor in the stake presidency. He had accompanied the youth on that trip and he told us that we didn’t have to worry about Lea, because she had fulfilled all the tasks that were given to her and she had been very reliable.
Andreas was called to be the Bishop of the Herne ward and was set apart today. He gave a short but moving talk about how he felt inadequate and unworthy for this calling. But he was willing to fulfil his task with all his heart, all his might, mind and strength after being sustained by the members. With that talk he didn’t only tell the members of his ward but also his heavenly father to “know his heart!”
When Lea returned from her trip she was very excited about the week. She told me what had been so uplifting for her. She was asked to lead a workshop about the talk by Ann M Dibbs, former second counsellor in the Young Women organisation of the church (http://www.lds.org/ensign/2012/11/i-know-it-i-live-it-i-love-it?lang=eng). She had given a talk about how she had met a girl at the supermarket, who wore a shirt saying: “I’m a Mormon. Are you?” She had talked about the stunning radiation that girl had had and that she had wished that every member of the church had that conviction and self-confidence. Lea now wanted to develop a similar shirt with her group. They decided on: “I know the plan of happiness. Do you?” Lea said that it was one thing to design a shirt, but the other thing was to really wear it in public. But since the Herne ward set a goal to have 13 baptisms this year she said that she was up to the challenge. Her plea could also be “Know my heart!” 

Samstag, 13. April 2013

Beten und arbeiten

Zu meinem letzten Gedanken ist nachzutragen, was Herz und Sinn meinen. Wenn wir dienen, sollen wir mit unserem Herzen, d. h. auch gefühlsmäßig beteiligt sein. Dann ist zu bemerken, dass nur von einem Sinn die Rede ist, obwohl wir doch fünf Sinne haben. Gläubige kennen aber noch einen sechsten Sinn, den sie Inspiration nennen. Sie ist es, die zum Dienst am Nächsten anregen kann und uns dann Werkzeug unseres Vaters im Himmel sein lässt. Ein Beispiel aus der letzten Woche mag das Gemeinte veranschaulichen: Ich erhielt einen Anruf von einem unter Depressionen leidenden Freund. Ich konnte ihm seine depresssive Stimmung nicht nehmen, versicherte ihm aber, dass ich mitempfinden könne, welche Gefühle ihn in seiner scheinbar hoffnnungslosen Situation bewegen. Im stillen Gebet bat ich um Hilfe. Am nächsten Morgen öffnete ich `Facebook´ und fand zuoberst ein kleines Zitat, das eine meiner Großnichten für so bemerkenswert hielt, es ins Netz zu stellen: 
"Cause even the stars they burn            Weil sogar Sterne brennen
Some even                                             und manchmal selbst                     
fall to the earth                                       aus dem Himmel fallen
We've got a lot to learn                          haben wir noch viel zu lernen
God knows we're worth it                      Gott weiß, dass wir es wert sind
No, I won't give up.                               Nein, ich will nicht aufgeben
-Jason Mraz"                                         (Jason Mraz, 
                                                               übersetzt mit Hilfe von Elder Sheppard)
Ich rief meinen Freund an und las ihm das Zitat vor. Er fühlte sich verstanden, seine Stimmung hellte sich auf und erleichterte ihm, in seinem beklagenswerten Leben wieder einen Sinn zu erkennen. 

Mit diesem Gedanken als Nachtrag verbindet sich aber gleich der nächste, auf den ich durch die Konferenzansprache von Elaine S. Dalton, der Präsidentin der Hilfsorganisation "Jungen-Damen", gekommen bin. Sie berichtete davon, wie sie kurz nach dem Tod ihres Vaters mit einer Tanzgruppe der BYU nach Schottland reiste und dort, fern von zu Hause, in eine depressive Stimmung verfiel. Sie befand sich mit der Gruppe in einem Gemeindehaus, das sie verließ, um allein zu dem nahegelegenen Missionsheim hinüberzugehen. Sie durchquerte einen Garten und bemerkte einen Stein, in den gemeißelt stand: "Was immer Du tust, mach es gut!" Dieser Spruch drang in ihr Herz und befreite sie von ihrer Trauer, ließ sie wieder in ihre Tanzgruppe zurückkehren und auf der Tournee weiter gut mittanzen. Dieser Stein aber hatte schon eine Geschichte, wie sie später erfuhr. Präsident McKay hatte ihn eine Generation früher auf seiner Mission in einer Giebelwand entdeckt. Als das Haus abgerissen wurde, kaufte er ihn und erreichte, dass er im Garten des Missionsheims aufgestellt wurde. Das war Inspiration, die über viele Jahre hinweg wirkte. -
Ich erinnerte mich bei der Ansprache von Schwester Dalton an eine Inschrift, die ich in meiner Kindheit im Meller Land auf dem Torbalken eines niedersächsischen Bauernhauses  las: 
"Zwei Lebensstützen wanken nie, Gebet und Arbeit heißen sie." Ich bezweifle, dass mir dieser Spruch damals schon tief ins Herz drang, weil ich ihn in seiner ganzen Bedeutung gar nicht verstanden haben konnte. In unserer Familie erlebte ich nur das Abendgebet, das Mutter mit uns Kindern vor dem Einschlafen sprach. Tischgebete kannte ich von der herbstlichen Kartoffelernte, wenn die Bäuerin vor dem Abendbrot ein Ave Maria sprach. Aber die Arbeit beginnt ja in der Regel morgens und so kannte ich die Verbindung zwischen Gebet und Arbeit überhaupt nicht. In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage habe ich dann gelernt, dass nicht nur die sonntäglichen Versammlungen mit einem Gebet anfangen und schließen, sondern auch regelmäßig alle Arbeits- oder Planungssitzungen sowie Aktivitäten. Was wir in der Kirche lernen, versuchen wir auch in unseren Familien zu pflegen.
Nun sprechen wir dort auch von Missionsarbeit und bitten deshalb auch hier im Gebet unseren Vater im Himmel darum, dass wir bei unseren alltäglichen Begegnungen christlich denken und handeln, um unseren Mitmenschen ein Licht zu sein.

p.s.: Gestern, am 13.4., ließ sich ein junger Mann taufen. Wenn er einverstanden ist, werde ich ein Bild von seiner Taufe noch nachtragen. In jedem Fall danken wir den Elders Sheppard und Seamons und allen übrigen Beteiligten, ihn zum Taufbündnis geführt zu haben.


Sonntag, 7. April 2013

Mit Herz und Sinn dienen

In der letzten Woche war ich selbst krank und fühle mich auch jetzt noch nicht gesund. Aber nun ist der Virus auch auf meine Frau übergesprungen und zwingt sie, im Bett zu bleiben. So möchte ich heute nur auf zwei Blogeinträge verweisen, die meine Vorbilder in Sachen Berichtsführung Sister Sprouse und Sister Tuschling in der ersten Aprilwoche geschrieben haben. Sister Sprouse (http://sistersprouse.blogspot.de/2013/04/saturday-pday-surprise.html) berichtet von der Ansprache eines Missionspräsidenten über LuB 4, in dem wir aufgefordert werden, unseren Dienst am Nächsten mit ganzem Herzen, aller Macht, ganzem Sinn und aller Kraft zu leisten (http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/4?lang=deu). Er forderte seine Missionare auf,  sich nicht nur mit der ihnen verliehenen Macht und Kraft, sondern auch mit ganzem Herzen und Sinn einzusetzen. Das erwarte der Herr von uns. So zu arbeiten bedeute, dass wir gewillt sind, uns dem Mitmenschen ganz zuzuwenden. Wir dürfen mit unseren Gedanken nicht träumend woanders sein, wenn wir unserem Nächsten wirklich dienen wollen.
Sister Tuschling gibt uns dafür ein gutes Beispiel (http://nextbestlove.blogspot.de/2013_04_01_archive.html). Sie schreibtt, dass ihr zu Ostern wieder die große Liebe Christi bewusst geworden sei, der durch sein Sühnopfer für sie persönlich alles getan habe und sie nun motiviere, als Missionarin für andere segensreich zu sein. Wenn wir wirklich nach Gelegenheiten Ausschau halten, unserem Nächsten zu helfen, dann finden sich solche vielfältig. So war sie mit ihrer Mitarbeiterin auf der Straße und sah einen Landstreicher. Sie fühlten, dass sie ihm auf irgend eine Weise helfen sollten, aber sie wussten nicht wie. Da sahen sie einen Schnellimbiss und kauften einen Burger. Als sie wieder auf die Staße traten, saß der Landstreicher auf einer Bank und war eingeschlafen. Vergeblich versuchten sie ihn zu wecken. So legte sie den Burger in der Hoffnung neben seine Hand, dass er ihn beim Aufwachen finden würde und essen könne.
Mir gefällt es, dass junge Menschen auf ihrer Mission lernen, sich mit ganzem Herzen und Sinn für ihre Mitmenschen einzusetzen. Meine Chefin schrieb mir zur Pensionierung ins Erinnerungsbuch: "Sich selbst und seine Werten treu bleiben, aber immer nach neuen Wegen suchen - und das unermüdlich, jedoch nie das Menschliche und die Menschen aus dem Blick verlierend." Ich bezeuge, dass solches Verhalten uns ein reiches Leben schenkt.

Montag, 1. April 2013

Quartalsbericht

Als Nachtrag zum Osterfest verweise ich auf die Oster-Videos im Mormon Channel: http://www.youtube.com/watch?v=bAuaSpJ7zGs&list=PLAD2B4B644506DFDB&index=1 Ich bin der Kirche dankbar, dass sie solches Anschauungsmaterial produzieren lässt, um den heutigen Menschen  Heilsgeschichte nahezubringen.

Als Kommentar zu meinem letzten Beitrag wurde mir geschrieben: "was in dein 13. Beitrag zu nachdenken gab war dein Kommentar, dass in der Kirche Jesu Christi du ersetzst deinen Glaubenswurzeln nicht, sondern findest ihren tieferen Sinn." Ich antwortete: "Ja, das habe ich mein ganzes Leben lang erfahren. Oft habe ich denken können: Aha, so hängt das also zusammen.“
Lehrer freuen sich über den sogenannten "Aha-Effekt" bei ihren Schülern. Dann weiß die Lehrkraft, dass etwas wirklich angekommen und damit gelernt worden ist. 

Zu meinem Artikel "sich taufen lassen" erhielt ich folgende Zuschrift: "
Ich würde mich zu gern an meine eigene Taufe erinnern, doch leider ist mir das versagt..., nun bin ich auf meiner Suche durch das Internet in Ihrem Blog gelandet und habe gleich einige Fragen mitgebracht, da Sie zu wissen scheinen, worauf es bei der Taufe ankommt. Auf einer anderen Seite habe ich einen Artikel darüber gefunden, wie man eine taufe plant, dort heißt es wörtlich "Welche Kirchen kommen überhaupt in Frage?" (Quelle: http://taufgeschenke24.com/) und ich frage mich deshalb, ob ich mir als Mutter des Kindes aussuchen darf, wo mein Kind getauft wird. Ich dachte immer, dass das in der Kirche stattfindet, die für meinen "Kreis" zuständig ist. Was sagen Sie als Fachmann dazu? ganz liebe Grüße Ronja."
Ich schrieb zurück: "Ob ich ein Fachmann in Ihrem Sinne bin, weiß ich nicht. Aber worauf kommt es bei der Taufe an? Man muss wissen, dass sie ein Bündnis zwischen Gott Vater und einem seiner Söhne oder einer seiner Töchter ist. Voraussetzung für den Vertragsabschluss ist, dass Täufer und Täufling "geschäftsfähig" sind. Der Täufer muss die Vollmacht im Priestertum besitzen, diese Handlung stellvertretend durchzuführen, und der Täufling muss ein Mindestalter erreicht haben, um eigenverantwortlich die Verpflichtung auf sich nehmen zu können, sein Leben nach christlichen Grundsätzen zu führen. Der Täufling sollte deshalb mindestens acht Jahre alt sein, das notwendige Wissen um die Grundsätze des Evangeliums mitbringen und den Wunsch geäußert haben, getauft zu werden. Die Taufe ist eine symbolische Handlung der Grablegung(Tod des alten Menschens) und der Auferstehung(Geburt des neuen Menschens). Deshalb muss in der Kirche ein Taufbecken sein, das groß genug für zwei Menschen ist, um dicht beienander stehend die Handlung unbehindert ausführen zu können. Der Täufling muss vollständig im Wasser untergetaucht und wieder aus ihm heraus aufgerichtet werden. "

Es gab auch einen kritischen Kommentar zu meinem Aufsatz "Laufen und nicht ermüden":
„Ich finde es nicht gut, wenn auf diese Art und Weise über den Papst geurteilt wird, als hätte er sich nicht gut genug ernährt. Keiner von uns kann beurteilen, was er für Gründe hat und außerdem steht es uns nicht zu darüber zu urteilen. Der Herrr selbst nur sollte urteilen dürfen. Wir sollten jedem zugestehn seine eigenen Fortschritte machen zu dürfen. Und warum sollte es für den Papst kein Fortschritt sein, sich ehrlich nach vielen Überlegungen für das entscheiden zu dürfen, was er für das Beste für sich herausgefunden hat? Ist es nicht reichlich überheblich und respektlos, ja sogar lieblos andere so zu VERurteilen? Missionsarbeit in unserer Kirche hätte weit mehr Erfolg, wenn die guten Seiten und die Stärken unserer Mitmenschen zuerst unseren Respekt finden und wir sie dafür achten und ehren.“
Ich schrieb zurück: " Die aktuelle Meldung über den Papst war nur ein Aufhänger für den Artikel. An keiner Stelle habe ich ein Urteil über seine Entscheidung fällen wollen, von seinem Amt zurückzutreten. Sie haben Recht, das steht mir nicht zu. Meine Intention für den Beitrag war es, meine Hochachtung und Dankbarkeit für die Leistung des Ehepaars Mc Pherson während ihrer Missionszeit in Dortmund zum Ausdruck zu bringen. Sollte ich mich an einer Stelle missverständlich ausgedrückt haben, so bitte ich um Entschuldigung.“
Nach dem nächsten Beitrag "aufrichtiges Gebet" hatte diese kritische Stimme die Kommentartaste "gefällt mir" bedient. Ich reagierte darauf: "(Liebe/r NN) , wenn es auch nur ein kurzes "gefällt mir" ist, so habe ich mich darüber doch sehr gefreut." 

Nun noch eine kurze statistische Übersicht: Seit Ende Dezember, als ich den Blog Gemeinde-Mission-Dortmund mit Hilfe meines Schwiegersohns einrichten konnte, ist die Seite 1267 mal aufgerufen worden. Im Dez. waren es noch 112, im Jan. 296, im Feb 371 und im März dann 488 Zugriffe.
Die Spitzenposition unter den gelesenen Artikeln hält noch immer "unsere himmlische Familie", gefolgt von "aufrichtiges Gebet" und den beiden auch ins Englische übersetzten Artikeln "laufen und nicht ermüden" sowie "dicht beieinander stehen". 

Nach diesem für mich ermutigenden Anfang will ich weiter versuchen, unsere Arbeit als Missionsteam der Gemeinde Dortmund kommentierend zu begleiten und für die interessierte Öffentlichkeit darzustellen. Dabei wird es mir sicher wichtig bleiben, nicht nur Geschehenes darzustellen, sondern es im Zusammenhang mit meinen in 50 Jahren Kirchenmitgliedschaft erworbenen Glaubenserfahrungen und dem dadurch erhaltenen persönlichen Zeugnis zu betrachten. 
Besonders dankbar bin ich für jeden auch kritischen Kommentar.