Sonntag, 24. Februar 2013

Aufrichtiges Gebet


Das Gebet in Getsemani
Am letzten Sonntag haben wir in der Evangeliums-Aufbauklasse über das Gebet gesprochen. Dabei hat mich ein Satz im Leitfaden "Grundbegriffe des Evangeliums" besonders berührt: "Wo immer wir sind, ob wir stehen oder knien, ob wir laut oder leise, allein oder für eine Gruppe beten, wir sollen immer voll Glauben beten, mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz." (http://www.lds.org/manual/gospel-principles/chapter-8-praying-to-our-heavenly-father?lang=deu) Diese Aussage bezieht sich auf eine Schriftstelle im Buch Mormon, wo es im Moroni 10,4 heißt: "Und ich möchte euch ermahnen: Wenn ihr dieses hier empfangt, so fragt Gott, den Ewigen Vater, im Namen Christi, ob es  wahr ist; und wenn ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun , dass es wahr ist."
( http://www.lds.org/scriptures/bofm/moro?lang=deu) Das ist ja die Verheißung, auf die es ankommt.
Ich freue mich darüber, dass die Missionare nicht versuchen, Menschen durch Überredung zu überzeugen, sondern sie auffordern, Gott aufrichtig zu fragen, ob ihre Botschaft von der Wiederherstellung wahr sei. Ich habe in der Kirche schon gelernt, was es heißt, "voll Glauben" zu beten. Es ist der Glaube an Jesus Christus, der uns bewegen soll. Wenn ich bereits einer christlichen Konfession angehöre, dann bleiben zwei weitere Bedingungen für das Gebet der Bekehrung, das uns zur Umkehr von Gewohntem führen wird: die Aufrichtigkeit und der wirkliche Vorsatz. Ist auch Letzterer gegeben, dann bleibt die Aufrichtigkeit. Sie bedeutet letztlich, dass ich wie Christus bereit bin zu sagen: "Abba, Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht, was ich will, sondern was du willst (soll geschehen)." (http://www.bibleserver.com/text/EU/Markus14,36 )
Da Umkehr nicht nur die Anderen betrifft, sondern auch immer von uns selbst gefordert wird, ist das aufrichtige Gebet der Schlüssel zur Erkenntnis aller Wahrheit. Dürfen wir von den Missionaren selbst Aufrichtigkeit erwarten, wenn sie uns zum Gebet auffordern und die Verheißung äußern? Haben sie selbst schon so gebetet?
Kapllani(li)/ Haas(re)
In der letzen Woche fanden Versetzungen statt. Schwester Sprouse wurde nach Hamm versetzt und Schwester Kapllani kam für eine Woche nach Dortmund. Sie wurde kurzfristig Mitarbeiterin von Schwester Haas, die aus Wien stammt und am Jahreswechsel zu uns kam.
Schwester Haas kommt aus einer Familie, in der die Mutter und zwei Geschwister Mitglieder sind, der Vater aber nicht. Sie sagt, dass sie erst mit 17 Jahren zum Glauben gefunden hat. Damals fand sie die Kraft, mit wirklichem Vorsatz Gott zu fragen, ob die Kirche wahr sei. Sie nahte sich ihrem Vater im Himmel aufrichtig im Gebet und erhielt die Gewissheit, in der wahren Kirche zu sein. Die Antwort kam für sie klar und ruhig. Dieses Wissen hat sie letztlich motiviert, auf Mission zu gehen. Sie freut sich in Dortmund zu sein, denn diese Stadt sei voller Wunder. Die Menschen seien sehr offen und zeigen sich interessiert und mitfühlend.
Schwester Kapllani stammt aus Tirana, der Hauptstadt Albaniens, und ist erst 1 1/2 Jahre Mitglied der Kirche. Ihr Vater ist Moslem und ihre Mutter orthodoxe Christin. Beide Eltern sind ihren Kirchen nur traditionell verbunden und konnten deshalb der Tochter den Glauben nicht wirklich vermitteln. An ihrem 19. Geburtstag, so sagt sie, habe sie Gott gefragt, was sie für die Menschen tun könne. Er habe ihr durch den Geist, den sie verspürte, gesagt, dass sie Zeugnis von seiner Existenz geben solle. Das habe sie dann in der Schule getan, in dem der Unterricht fast 50 Jahre lang vom atheistischen Kommunismus geprägt wurde. Als sie dann Kontakt zu den Missionaren fand und den Zweig der Kirche in ihrer Heimatstadt besuchte, fühlte sie sich wie zu Hause angekommen. Die Antwort auf ihr aufrichtiges Gebet am Geburtstag wirkte so stark nach, dass sie sich entschloss, auch auf Mission zu gehen.
Teusch/Haas
Schwester Teusch hat nun Schwester Kapllani abgelöst. Sie stammt aus Jefferson, einem kleinen Ort bei der Stadt Ames in Iowa, USA, und ist schon von Geburt an in der Kirche. Ihre Eltern waren beide auf Mission, der Vater in Spanien und die Mutter in Brasilien. Auch ein Bruder hat schon eine Mission in Porterico erfüllt. Sie sagt, dass sie mit dem Wunsch, einmal auf Mission zu gehen, aufgewachsen sei, doch nach Deutschland zu kommen, gehe auf ein Gebet zurück, dort ein Austauschschuljahr zu verbringen. Sie habe ein ruhiges Gefühl bekommen, auch wenn die erste Zeit in Bonn, wohin sie kam, recht schwer war, weil sie etwa 2 Stunden Anfahrt bis zur Kirche hatte. Trotzdem habe sie sich nicht davon abbringen lassen, regelmäßig am Sonntag zur Kirche zu fahren.

Wenn man solche Hintergrundinformationen von den drei Schwestern kennt, dann wird man sicher nicht daran zweifeln können, dass sie aufrichtigen Herzens die Aufforderungen geben können, doch selbst im Gebet herauszufinden, ob das Evangelium, das sie den Menschen nahebringen wollen und die Kirche, die sie repräsentieren, wahr sind.

Freitag, 15. Februar 2013

Laufen und nicht ermueden/Run and not be weary

Gerade im Zusammenhang mit der Rücktrittsankündigung des Papstes hat mich eine Verheißung aus dem Wort der Weisheit plötzlich ganz anders als zuvor berührt. Dieses Weisheitsgebot habe ich bisher nur aus der Perspektive der körperlichen Gesundheit wahrgenommen. Im Kapitel 89 der Lehre und Bündnisse, dem Wort der Weisheit,  findet man eben das Gesundheitsgesetz der Kirche. Diesmal wurde mir die Weisheit zum Schlüsselwort. Sie soll sich besonders im Alter beim Menschen einstellen. Die Menschen verehrten über Jahrhunderte hinweg besonders Propheten, die im Alter vorangeschritten waren, als Weise. Jetzt bemerken wir jedoch, dass nicht nur im Zusammenhang mit dem Wandel der Alterstruktur respektvolle Äußerungen gegenüber dem Alter abnehmen. Ja, es wird sogar von einer Bedrohung des Wohlstands durch das zunehmende Alter der Menschen gesprochen. Die wachsende Pflegebedürftigkeit an Altersdemenz leidender Menschen belastet darüber hinaus besonders die Sozialkassen.
In der Kirche können wir ein anderes Ziel erkennen. Wie ich schon früher erwähnte, gibt es statistisch belegte Daten, dass Mitglieder, die das Wort der Weisheit beachten, eine wesentlich höhere Lebenserwartung haben als die übrige Bevölkerung. Für sie gilt offensichtlich die Verheißung am Schluss des Wortes der Weisheit: "Alle Heiligen, die sich dieser Worte erinnern und sie befolgen ... werden Weisheit ... finden ... und werden laufen und nicht ermüden und werden gehen und nicht ermatten." L. u. B. 89, 18 ff (http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/89?lang=deu) Dies Verse schließen aber nicht aus, dass auch aktive Mitglieder schwer erkranken können. Wir wollen nicht vergessen, dass dieses Leben eine Prüfungszeit ist und für uns das Gebot gilt,  sich besonders um Kranke und Hilfsbedürftige zu kümmern.
Überdies fordert die Kirche unsere älteren Geschwister auf, aktiv zu sein und andere Menschen an ihrem Glauben und Erfahrungen teilhaben zu lassen. Sie werden gebeten, auf Mission zu gehen, wenn es die Gesundheit zulässt. Zu denen, die dieser Aufforderung gefolgt sind, gehörten auch
 Oliver und Nancy McPherson, die vor 18 Monaten auf Vollzeitmission berufen wurden und seitdem das Begegnungszentrum für Junge Erwachsene in Dortmund leiten. Da ihre Missionszeit jetzt endet, feiern wir als Gemeinde am kommenden Samstag (23. 2., 16 h) mit ihnen Abschied.
Geschwister McPherson kommen aus Fruit Heights, Utah. Sie haben acht Kinder, von denen noch 6 leben. Zur Familie gehört auch eine Navajo-Pflegetochter und zwölf Enkelkinder, von denen zwei während ihrer Missionszeit geboren wurden. Elder McPherson diente als Missionar unter den Indianern Nordamerikas. Beide stammen aus Pioniersfamilien, in denen Missionsarbeit und Dienst am Nächsten selbstverständlich waren. Elder McPherson erzählt von seinem Vater, dass der von G. A. Smith auf Mission berufen, aber nicht wieder entlassen wurde, weil der Prophet in der Zwischenzeit verstarb. So fühlte sich Vater zeitlebens auf Mission und hielt wöchentlich einmal Straßenversammlungen ab, zu denen seine Familie ihn begleitete. Geschwister McPherson waren bereit, jede Berufung anzunehmen, auch die nach Deutschland, obwohl sie sich dieser sprachlich nicht gewachsen fühlten. Sie wollten gemeinsam diese Mission erfüllen und versprachen sich gegenseitige Unterstützung. So ist es vorgekommen, dass Elder McPherson schon müde werden wollte, weil er glaubte, das Tagewerk vollbracht zu haben, während Sister Mc, wie er sie liebevoll nennt, noch einen Besuch in ihrem Tagesprogramm hatte, den sie dann als zweite oder vielleicht auch schon als dritte Meile gemeinsam ausführten.
Geschwister McPherson hatten sich vorgenommen, ihre Dienstzeit auf Mission zu dritteln, um sowohl den jungen alleinstehenden Erwachsenen(JAE´s) als auch den Missionaren und der Gemeinde zur Verfügung zu stehen. Für die JAE´s waren sie stets am Donnerstag, dem Institutsabend, dienstbereit. Bei den Missionaren sorgten sie sich um deren Wohnungen sowie um denFamilienabend am Montag, zu dem sich junge Menschen aus vielen Ländern der Welt wie Argentinien, Australien, China, Deutschland, England, Indien, Iran, Nepal, Nigeria, Österreich, Taiwan, Ukraine  und USA in wechselnder Besetzung zusammenfanden. In der Gemeinde war Schwester McPherson als Ratgeberin in der Hilfsorganisation für die Jungen Damen am späten Mittwoch Nachmittag tätig. Doch auch die vielen Besuche bei Geschwistern, besonders auch bei denen, die nicht mehr so aktiv am Gemeindeleben teilnehmen, gehören dazu. Immer gab es kleine Snacks, war ein Cooky gebacken oder eine Grußkarte geschrieben. Unermüdlich haben sie sich in den Dienst ihrer Berufung und ihrer Gastgemeinde gestellt und damit ein Beispiel dafür gegeben, was es heißt, weise zu sein, laufen und nicht zu ermüden sowie zu gehen und nicht zu ermatten. Von ganzem Herzen sagen wir Dank und werden uns Elder und Sister McPherson in ehrendem Andenken bewahren.


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Run and not be weary
 There is a promise in the word of wisdom that touched me differently when I heard about the resignation of the pope. I always looked at this commandment of Wisdom from the physical health perspective. In Doctrine and Covenants 89 we find the word of Wisdom, the “Health law” of the church. This time “wisdom” was the keyword for me. Wisdom is said to come to the old people. Over centuries people especially worshiped prophets that had reached a high age as being wise. Nowadays, where the age structure within the society has changed, we start to see a different attitude. It’s not only the lack of respect towards the older people, but also a fear for the prosperity of the nation, because of the rising average age of the people. There are more people that suffer from senile dementia and that need support and help. This presents a rising problem for the social security fund.
In the church we can see a different trend. As I have mentioned before we find statistical evidence that members who follow the word of wisdom have an even higher average life expectancy. This is where we can see the fulfilment of the promise at the end of the Word of Wisdom “And all saints who remember and keep these sayings…shall find wisdom… and shall run and not be weary, and shall walk and not faint.” D&C 89, 18-20 (http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/89?lang=eng) These verses don’t mean, though, that there aren’t any members who get severely sick or experience any health problems. We have to remember that this life is a test and that we have the commandment to love and care for each other especially the weary and sick!
In the church though the elderly are actively asked to let others take advantage of their experiences and faith and are asked to sign up for full time missions. We are grateful to those who follow this calling and one of these special couples is Oliver and Nancy McPherson. Eighteen months ago they were called to serve in the outreach centre for young adults here in Dortmund. Since their time has come to an end, we celebrate their farewell on this coming Saturday (23rd of February at 4pm). 
Elder and Sister McPherson are from Fruit Height in Utah. They have eight children of whom six are alive. They also have a Navajo foster daughter and twelve grandchildren. Two of those grandchildren were born while they served in Germany. Elder McPherson served as a young fulltime missionary among the North American Indians. Both Elder and Sister McPherson have a pioneer heritage that gave them a natural understanding of why missionary work and service to others are essential. Elder McPherson tells us about his father who was called on a mission by G.A. Smith. Since the Prophet died while he was serving no one ever released him. So he felt that he had to fulfil a lifelong mission and actually had weekly street meetings that he took his family to.
Elder and Sister McPherson were willing to serve anywhere even if it meant to come to Germany where they didn’t speak the language. They wanted to fulfil this mission together and promised to support each other. So it happened that Elder McPherson was tired and ready to go home but Sister Mc, how he affectionately calls her, had one more visit on her ‘to do’ list. They then walked this second or even third mile and made that visit together.
Their plan was also to divide up their time between the Young Adults, the missionaries and the ward. They prepared and held the institute evenings on Thursday, held weekly Family Home Evenings for the missionaries and their investigators, who came from various countries like China, Germany, England, India, Iran, Nepal, Nigeria, Austria, Taiwan, Ukrain and the US. And last but not least Sister McPherson served as counsellor in the ward Young Women  presidency. They also visited many members, especially those who were less active or who couldn’t participate in the ward life anymore. There were also little snacks or cookies or cards that were prepared. They tirelessly served in their calling and their guest ward and set an example of what it means to be wise, run and not get weary and walk and not faint. We want to thank them with all of our hearts and will always keep Elder and Sister McPherson in treasured memories.

Sonntag, 10. Februar 2013

Nachhaltige Freude

Viele Menschen feiern jetzt Karneval und freuen sich dabei Ihres Lebens. Am Aschermittwoch soll dann alles vorbei sein. Doch der kurzweiligen Freude folgt oft ein böses Erwachen. Man hätte sich diese fröhliche Zeit eigentlich gar nicht leisten können. Doch nur Wenige schaffen es, sich  dem Fastnachtstreiben  zu entziehen.

Wollte man wirklich darüber nachdenken, was Karneval heute bedeuten könnte, dann müsste man auch Fastenzeit und Ostern mitbedenken. In unserer Dortmunder Gemeinde ist es schon Tradition, neben dem normalen monatlichen Fasttag (1. Sonntag im Monat) 40 Tage im Jahr zusätzlich für den Erfolg der Missionsarbeit zu fasten und zu beten. Wir haben dazu das Stadtgebiet in vier Regionen (NO, NW, SO sowie SW) eingeteilt und in ihnen Fastengruppen von mindestens 10 Freiwilligen gebildet, von denen jeder einen Fastentag übernimmt. In der jeweiligen Zeit findet in dem Gebiet auch eine Straßenausstellung sowie eine Hausversammlung statt, zu der wir Untersucher und Freunde der Kirche einladen. Am Ende der Zeit liegt ein gemeinsames Essen der ganzen Gemeinde, auf dem die jeweilige Gruppe über ihre geistigen Erfahrungen mit dem Fasten, Beten und Missionieren berichtet. Die erste Fastenaktion findet vor unserer Gemeindekonferenz in der Zeit vom 14. bis 24. März statt. 
Ostern steht für die großen christlichen Feiertage. Zu Weihnachten lasen wir von den Hirten auf dem Felde, denen ein Engel erschien und ihnen große Freude vekündete: "Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren. Er ist der Messias, der Herr."Lukas 2,10 f (http://www.bibleserver.com/text/EU/Lukas2) Ostern sagten zwei Engel den Frauen am Grab: "Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden."Lukas 24,5f (http://www.bibleserver.com/text/EU/Lukas24) Zu Pfingsten bezeugt Petrus nach der Ausschüttung des Geistes: "Du zeigst mir die Wege zum Leben, du erfüllst mich mit Freude vor deinem Angesicht." Apostelgesch. 2,28 (http://www.bibleserver.com/text/EU/Apostelgeschichte2) Außerhalb des Evangeliums, aber nicht ohne dessen Einfluss, kommt mir die Ode an die Freude ins Bewusstsein, die als Textvorlage für die Europäische Hymne dient: "Freude, schöner Götterfunke ...". (http://www.youtube.com/watch?v=9xYjz9T4U64) Nun könnte das Argument kommen, dass Karnevalsfreuden viel schlichter gemeint sind als die Freude, die Schiller beschrieb und Beethoven vertonte. Dennoch sollten die einfachen Freuden so beschaffen sein, dass sie nachhaltig wirken und nicht nur den Augenblick füllen.
Nach dem Evangelium sollen alle Freuden so angelegt sein, dass sie letzlich den Menschen in die Gegenwart Gottes zurückführen. Das Sühnopfer Christi ist diesem Ziel geweiht, setzt aber voraus, dass wir Christus nachfolgen und uns in seinen Dienst stellen. Auf den Missionsauftrag bezogen heißt es: "Und wenn es so ist, dass ihr alle eure Tage arbeitet, um dieses Volk zur Umkehr zu rufen, und auch nur eine einzige Seele zu mir führt, wie groß wird eure Freude mit ihr im Reich meines Vaters sein!" L.&.B. 18,15 (http://www.lds.org/scriptures/dc-testament/dc/18?lang=deu) Allgemein gesagt werden wir auch im Alltag immer dann Freude empfinden, wenn wir uns in den Dienst unserer Mitmenschen stellen. Freude, die sich im mitmenschlichen Verhalten entwickelt, ist nachhaltig, wirkt aufbauend und über unser irdisches Leben hinaus.

Samstag, 2. Februar 2013

Soll ich Hüter sein?

Wenn ich an die beiden letzten Posts anschließe, dann ist noch zu ergänzen, dass die Kirche auch im Bereich von Erziehung (http://www.ldsmag.com/article/1/12101) und Wissenschaft (http://www.ldsmag.com/article/1/12107) statistisch hervorragend abschneidet. Lorenzow Snow, der von 1898 bis 1901 Präsident der Kirche war, erklärte: "Unser ganzer Glaube dreht sich um Fortschritt in seelischer, körperlicher, sittlicher und geistiger Hinsicht. Einem Heiligen der Letzten Tage genügt halbherzige Bildung nicht." (https://www.lds.org/manual/teachings-of-presidents-of-the-church-lorenzo-snow/chapter-1-learning-by-faith?lang=deu, S. 41). Diese statisch belegten Aussagen über die Kirche decken sich mit meinen Erfahrungen und bestätigen, wie richtig die Entscheidung war, sich schon als junger Mensch der Kirche anzuschließen.
Sie beantworten zunächst auch die Frage, warum ich als Mitglied der Kirche missionarisch tätig bin. Doch sind es auch Gedanken, die mich besonders in dieser Woche immer wieder beschäftigt haben. Sie führten mich an die Anfänge der christlichen Glaubensgeschichte zurück. Kain erschlug seinen Bruder Abel. Auf die Frage des Herrn: "Wo ist dein Bruder Abel?" antwortet Kain: "Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?" (Genesis 4,9 http://www.bibleserver.com/text/EU/1.Mose4) In der Köstlichen Perle fand ich die ergänzende Information, dass sich Kain zu diesem Mord vom Satan anstiften ließ und nach vollendeter Tat mit den Worten rühmte: "Ich bin frei; sicherlich fallen die Herden meines Bruders in meine Hände." (Mose 5, 33 https://www.lds.org/scriptures/pgp/moses/5?lang=deu) Kain genoss nach dem Brudermord aber nur ein kurzes Freiheitsgefühl. Dann musste er stets auf der Hut sein, um nicht selbst Opfer brutaler Gewalt zu werden.
Christus lehrte uns dagegen Nächstenliebe (Charity) und lebte uns diese langfristig beglückende Lebensweise vor, wie wir sie besonders im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37 http://www.bibleserver.com/text/EU/Lukas10), aber auch in den Gleichnissen vom verlorenen Schaf (Math 18, 12-14 http://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us18) und vom guten Hirten (Joh 10, 1-21 http://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes10) nahe gebracht bekommen. Solch ein mitmenschliches Verhalten schenkt uns nachhaltige Freiheit, weil wir uns behütet fühlen und im Schutz der Geborgenheit kreative Kräfte entwickeln können. Auch erfahren wir im Buch Mormon, dass Nächstenliebe eine Voraussetzung ist, um die Stätten zu ererben, die uns verheißen sind. (Ether 12, 34 https://www.lds.org/scriptures/bofm/ether/12?lang=deu) Die Frage, ob wir Hüter sein sollen, ist klar mit "ja" zu beantworten und motiviert zur aktiven Mitarbeit in der Kirche.
Elders Davis (l) u. Sheppard (r)
Deshalb empfinden sich unsere Missionare auch als solche Hüter.
Einer von den beiden, die ich heute aus dem Dortmunder Team kurz vorstelle, heißt sogar Sheppard. Elder Sheppard stammt aus der walisischen Hügellandschaft im Südwesten Englands, wo viele Hirten zu Hause sind. Er ist der Älteste von drei Brüdern. Seine Familie gehört schon in der dritten Generation zur Kirche.
Elder Davis kommt aus der Universitätsstadt Provo, etwa 80 km südlich von Salt Lake City, Utah, USA und ist ebenfalls der Älteste aber von fünf Geschwistern. Auch er steht für das Prinzip Nächstenliebe ein und versucht, es selbstbewusst und freundlich zu leben.
Sein Hinweis auf eine Hauptschriftstelle zum Thema liest man im Buch Mormon, Moroni 8,46 u. 47 (https://www.lds.org/scriptures/bofm/moro/8?lang=deu ).Zugeschnitten auf die Überschrift zu meinen  Gedanken könnte man sagen: Wenn ihr keine Hüter seid, dann seid ihr nichts; denn Hirte zu sein hört niemals auf.